Sonntag, 14. Mai 2006
13. Mai * It's Raining Unfriendly Men
Gestern war ein langer toller Tag.

Er begann viel zu früh mit einer Radltour auf den Sendlinger Wochenmarkt und setzte sich im langweiligem Rumgegammele zu Hause fort. Wobei wir natürlich nicht nur untätig rumsaßen, sondern noch was für unsere Mappen gemacht haben.

Nach langem hungrigem Warten kamen endlich...



Wouti...



und Cari nach Hause...



und haben mit uns (wir standen mehr rum) gekocht.



Es gab (mal wieder) Spargel mit Kartoffel, Schinken und selbstgemachter Sauce Hollandaise...



Und nun beginnt der schöne Teil des Tages:

Wir waren zusammen mit Stephi und Urban auf einem Konzert in den Kammerspielen. Wie die Band hieß wissen wir nicht, aber sie erfreuten uns mit Texten, wie "Ich rauch Scheiße stapelweise" und "Der Affe kam und der Affe ging". Grandios.

Nach Müdigkeit und Hunger beschlossen wir zu gehn.

0.55: Aufbrechen bei den Kammerspielen, bei leichtem Regen.

1.00: Strömender Regen. Jetzt schon pitschnass fahren wir erstmal in die falsche Richtung und finden uns auf der Maximilianstraße wieder. Die Stimmung senkt sich.

1.10: Nach langem Suchen finden wir endlich den Weg Richtung Marienplatz.

1.15: Wir haben uns zu U-Bahnfahren entschlossen und schleppen unsere Radl den weiten Weg nach unten.

1.20: Wir betreten den Bahnsteig. Erste dumme Anmache: "Ey guck mal die, die haben Fahrräder dabei...(lachen)"

Ratlosigkeit. "Darf man das nicht?"

1.30: Nichtsahnend stehen wir gelangweilt am Bahnsteig. Plötzlich schießt aus einer Gruppe besoffener junger Männer (Wie lange dauert die Pupertät? Bis 23? Glauben schon!) ein Witzbold in Richtung Anna-Lenas Fahrrad, schnappt es und will sich davon machen. Anna-Lena reagiert blitzschnell, krallt sich an ihr Radl, verletzt sich dabei den Finger und erobert es sich so schimpfend zurück.

1.32: Eine Gruppe schnöseliger Mittezwanziger läuft kurz danach kopfschüttelnd vorbei: "Ey, was ne garstige Ziege."

Die Stimmung ist auf dem Nullpunkt. Der gesamte Bahnsteig starrt uns an. Wir stehen, jeder sein Radl festumklammernd, immer noch pitschnass wartend auf die Ubahn, mittendrin.

1.40: Und da ist schon die nächste Gruppe junger besoffener Männer. Einer gesellt sich hinter uns. Ein anderer stellt sich vor uns und fragt, ob er uns fotografieren darf. Gereizt vom vorherigen Vorfall möchten wir zu diesem Zeitpunkt mal nicht als Fotomodels zur Verfügung stehn und vertreiben die iritierten Schwarzwälder. Die Nichtbereitschaft sich fotografieren zu lassen trägt dazu bei, dass die jungen Herren sich lautstark über unser Alter ("Die sind doch höchstens acht!") und unseren sozialen Stand oder besser über den unserer Eltern ("Weißt du, die Eltern von solchen sind in der Regel arbeitslos.") auslassen. Auch wurden wir von ihnen dazu aufgefordert nicht solche "Fressen" zu ziehen.

1.45: Die Bahn kommt, ist überfüllt und wir beschließen die Ubahn zu verlassen. Leider wohl auf der falschen Seite, denn die Rolltreppe ist nicht an. Und es ist eine lange Rolltreppe. Gott sei Dank bietet sich ein junger Herr mit den Worten "Eigentlich bin ich ja nicht so hilfsbereit, aber heute hab ich nen guten Tag" an ein Fahrrad nach oben zu befördern. Nach anfänglicher Dankbarkeit überkommt uns, dank vorheriger Vorfälle, ein enormes Misstrauen: "Ist er einfach nur hilfsbereit oder deutet sein schneller Gang darauf hin, dass er unser Fahrrad entwenden will?" Also schnell hinterher. Allerdings erweißt er sich ausnahmsweise mal als netter Mann.

1.48: Wir verlassen die Ubahn und sind mal wieder völlig orientierungslos. Glücklicherweise ist da dieser ältere Mann, der uns nachdem er uns, nasse Madl, auf ein Getränk einlädt nur darauf hinweist, dass wir doch mit der Ubahn fahren sollen. Auch unsere mehrmaliges Erwähnen, dass das nicht in unserem Sinne ist, hält ihn nicht davon ab zu behaupten, dass man nur so zum Harras kommt.

1.55: Nach Suchen der Thalkirchner Straße begegnen wir ihm ein zweites Mal und realisieren so, dass wir wohl im Kreis gefahren sind.

1.57: Wir fahren eine Straße entlang, wo viele Menschen auf ein Taxi warten. "Ey, bist du ein Auto?" oder "Hast du kein Auto?" sind die nächsten dummen Sprüche, die wir zu hören bekommen. Aber mitlerweile sind wir das ja gewohnt.

2.00: Wir haben den Weg gefunden. Yippie.
Und die weitere Nachtradtour bei immer noch schönstem Wetter verläuft ohne weiteres dummes Anmachen.
So radeln wir fröhlich singend "Joa, mir san mim Radl da.", wohlgemerkt zweistimmig, durch den brasselnden Regen, der uns mittlerweile gar nichts mehr ausmacht.

Auch einige Ampeln kreuzten unseren Weg.
AL: "Die Ampel war nicht grün."
M: "Doch, für Fußgänger und ich bin ein Fußgänger auf dem Fahrrad."

2.15: Schließlich kommen wir so zu Hause an:







("Endlich mal gewaschen." ;-) )

Nach kurzer Trockenphase beginnen wir mit der Zubereitung unseres Nachmahls, um dann mit den Worten: "Ach, wenn wir um eins im Büro sein wollen, brauchen wir keinen Wecker." einzuschlafen...

...ja Pustekuchen.

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